Klaus Reckert hat auf Gaesteliste.de ein Review zu “Journeys to impossible Places” geschrieben. Vielen Dank dafür!
Gerd Weyhing – Journeys To Impossible Places
Eigenveröffentlichung
Format: 2CDErklingen an unmöglichen Orten etwa auch “Sounds That Can’t Be Made”? Das nun erfreulicherweise nicht, zumal es Gerd “Gerdski” Weyhing wie im Zen-Buddhismus mehr um die Reise und weniger um das Ziel zu gehen scheint. Denn bei diesen bei drei Konzerten 2013 live aufgenommenen fünf Kompositionen ist wohl der Aufbau das Wichtigste, das Aufschaukeln, die Steigerung, das (nicht ganz so) Eintreffen des Erwarteten, Welle auf Welle, die nächste wird die Perfekte sein, doch da geht es schon weiter…Die aufmachenden “Forbidden Tracks” sorgen durch den Sound der zunächst frippertronisch und darüber hinaus bis zum Erkennungsklang der Marsianer in “War Of The Worlds” verzerrten Les Paul für jede Menge Dramatik. Bei “Cryptomeria” besorgt den gleichen Job u.a. ein unheilvoll ostinater Bass-Lauf. Einiges an Space-Flair – noch unterstützt durch Funkspruch-Samples – wird durch die spacigen Sequenzer generiert, während die Gitarre klanglich etwa wie bei King Crimsons “Lament” klagt. So orgiastisch sich das Stück aufbäumt, so sinkt es ab Minute 23 auch wieder in sich zusammen – mit dem gut passenden Effekt eines sehr langen Fades inklusive finalem Vinyl-Prasseln und abhebendem Tonarm.
“Das Reich des schwarzen Fisches” auf CD2 ist ein abermals ruhigerer Ort, in dem die Leadgitarre trotz des Titels warmes Licht einlassen kann. Perkussive Sounds verschaffen u.a. eine Ahnung davon, was eine richtige Band hier eventuell noch hinzufügen könnte. Echt klingender Bass auf “The Melism Of A.” lässt solche Spekulationen noch weiter wuchern, auch wenn es solche Spekulationen in impossible places stattfinden dürften.
PS: Auch wenn hier manchmal von Space die Rede war und Soundscapes gemeint waren – die volle Wucht dieses empfehlenswerten galaktischen Reiseführers erschließt sich bei möglichst hoher Lautstärke. Full Blast hat “Ambient” noch nie so gut getan wie hier!
PPS: Die Doppel-CD ist für enorm günstige 15 Euro inklusive Versand bei Gerdski erhältlich (siehe erste Surf-Empfehlung), die dann auch nur dem Künstler zugute kommen.